Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher Sehr geehrte Damen und Herren
Der vorliegende Antrag der Bündnis-90/Grünen hat bei uns doch einiges an Fragen aufgeworfen.
So zum einen:
Warum soll dieses Gremium das Kompetenzzentrum Innenenwicklung der TU Darmstadt mit der Entwicklung, Einführung und Durchführung von Prozessen der Innenentwickung in Bad Wildungen beauftragen.
Es mag ja sein, dass ich noch nicht lange genug dem Grundstücksausschuss, oder Wirtschafts- Rechts- und Grundstücksausschuss angehöre, aber eines kann ich mit Bestimmtheit sagen: Der Ausschuss hat sich bereits vor 2002 und insbesondere ab 2002 mit der Innenentwicklung unserer Stadt und der dazugehörigen Stadtteile beschäftigt. Ich erinnere dabei auch an das Leerstandskataster, das insbesondere in den Stadtteilen sehr erfolgreich dafür gesorgt hat, dass entweder Leerstände beseitigt werden konnten oder erst gar nicht entstanden.
Wie oft haben wir uns mit den Baulücken – dem Baulücken-Kataster beschäftigt und haben von der Verwaltung immer wieder neue, aktualisierte Vorlagen erhalten.
Nachverdichtung, Baulückenschlüsse und so weiter waren im Prinzip immer Thema, wenn es um die Planung neuer Baugrundstücke ging.
Aber allein die Haus- und Grundstücksbesitzerinnen und -Besitzer entscheiden zunächst einmal, ob sie einer Verdichtung durch zusätzliche Bebauung auf ihren Grundstücken oder einem Verkauf ihrer Flächen zustimmen. – Das wird im Übrigen auch sehr deutlich – und schon im Vorwort einer Broschüre der Hessischen Landesregierung zum Thema Innenentwicklung als Hinderungsgrund für eine Verdichtung im Wohnbereich herausgestellt – aber nicht kritisiert – So auch von uns nicht…
Zum 2. sehen wir Bad Wildungen doch eher als ländliches Mittelzentrum und nicht als Ballungszentrum. Unbestritten ist, dass auch in diesem ländlichen Mittelzentrum Wohnraum fehlt, Wohnraum geschaffen werden muss. Allerdings geht der Anspruch doch ganz überwiegend über eine 1-2-Zimmer-Wohnung mit vielleicht 30-40 Quadratmetern Wohnfläche hinaus.
Auch das ist nicht nur der Verwaltung sondern auch den hier arbeitenden oder ansässigen Architekt/innen und Planer/innen bekannt.
Und sowohl die einen als auch die anderen werden sich wohl – da bin ich mir doch sehr sicher – mit den immer neuen Vorgaben, Novellierungen und Regelungen beschäftigen und auseinandersetzen und sicherlich auch schon Kontakte zum Kompetenzzentrum Innenentwicklung gehabt haben oder unterhalten.
Trauen sie wirklich unserer Verwaltung, hier unserem Liegenschaftsamt und Bauamt – und darüber hinaus auch unseren ortsansässigen Bau-Planern so wenig zu?
Wir eher nicht.
Wir sollten uns doch eher damit beschäftigen, wie in unserer Altstadt und teilweise auch in den Ortskernen der Stadtteile auch weiterhin adäquater, moderner und akzeptabler Wohnraum geschaffen werden kann, wie auch in den Bereichen Flächen zur Energie-Nutzung geschaffen werden können, wie Wohnqualität verbessert werden kann. Schöne und gute Beispiele dazu gibt es bereits
Und dazu zählt – insbesondere in der Altstadt – nicht unbedingt Nachverdichtung.
Daten und Fakten zu Baulücken und zu Nachverdichtungsmöglichkeiten sind der Verwaltung und somit weitgehend auch uns bekannt. Und zumindest einigen von uns sind auch die Probleme zur Umsetzung einer Nachverdichtung bekannt.
Eine Beauftragung der TU Darmstadt erschließt sich für uns zum jetzigen Zeitpunkt nicht.