Aus NATO-Bunkern werden Gewächshäuser

Letzte Woche besuchte Engin Eroglu MdEP die Firma DRUID in der nordhessischen Gemeinde Ottrau.

Der Europaabgeordnete und Kreisvorsitzende der FREIE WÄHLER Schwalm-Eder wurde begleitet vom Bürgermeister der Gemeinde Ottrau, Jonas Korell, dem Ortsvorsteher Immichenhains, Michael Kurz und vom Vorsitzenden der FREIE WÄHLER Schwalmstadt, Matthias Reuter.

Die Besucher konnten hier einen interessanten Einblick in die Kultivierung von Edelpilzen bekommen wobei Heinz Rühl auf anschauliche Weise erklärte wie aus seinem Hobby der Haupterwerb seiner Landwirtschaft wurde.

Ein altes Nato-Gelände in Nordhessen bot die perfekten Voraussetzungen für die Austernpilzzucht. In den 18 Bunkern mit halbmeterdicken Betonwänden wachsen heute friedlich Pilze dort, wo einst die Ausrüstung und Waffen amerikanischer Soldaten gelagert wurde.

FAMILIÄR, REGIONAL UND BIO – AUS ÜBERZEUGUNG

Bis heute ist der Betrieb familiengeführt und fest in Hessen verankert. Seit über 30 Jahren ist DRUID im Geschäft, und seit mittlerweile zehn Jahren produziert der Betrieb ausschließlich in Bioland-Qualität.

Die Bioland-Auflagen gehören mit zu den strengsten Bio-Zertifizierungen in unserem Land, denn laut den EU-Rechtsvorschriften für ökologischen Landbau sind in der Bio-Pilzzucht Pestizide zum Beispiel bei Fliegenbefall chemische Reinigungsmittel verboten, so Engin Eroglu bei der Besichtigung der Bunkeranlage.

Die Pilze werden nicht gespritzt und bekommen auch keine „Vitaminchen“ gespritzt, um schneller zu wachsen. Alles, was sie bekommen, sind Licht, Luft, Wasser und den besten Nährboden, den ein Pilz sich wünschen kann, erklärt Rühl.

Auch das benötigte Stroh kommt ausschließlich von Bioland-Bauern aus Nordhessen – Der Europaabgeordnete begrüßte hier die regionale Zusammenarbeit der Landwirte vorort und erörterte dabei auch viele Themen zur politischen Lage der Landwirtschaft in Europa, dem Land der starken Regionen.

Einen weiteren wichtigen Qualitätsunterschied zwischen „wilden“ Pilzen und Zuchtpilzen macht das „wie“ der Zucht. Und genau hier bringt Rühl mittlerweile gut 30 Jahre Erfahrung mit, die man in Druid-Produkten sieht und schmeckt.
In der alten Bunkeranlage können die Umweltbedingungen perfekt kontrolliert werden, betont der Betreiber der Anlage. Je nachdem, in welchem Stadium sie sich befinden, haben Pilze unterschiedliche Bedürfnisse, um gut zu wachsen. Wärme, Licht und Luftfeuchtigkeit sind die drei wichtigsten Faktoren, die in den Räumen punktgenau gesteuert werden können. Ein Computersystem hilft dabei, Veränderungen in den Umweltbedingungen frühzeitig zu entdecken und gegenzulenken.

„Durch jahrzehntelanges Tüfteln haben wir dabei die Qualität unserer Pilze beständig verbessert (und tun es noch): Geschmack, Bissfestigkeit, Geruch – all diese Faktoren spielen dabei eine Rolle. Die Druid-Pilze werden in ganz Europa mit einem aufwendigen Logistiksystem verkauft – aber auch viele Kunden nutzen den Direktverkauf vorort“, so Rühl abschließend.