FREIE WÄHLER besuchen Tüftler mit Herz

Seit Jahren steigt der Konsum von Elektrogeräten – von Smartphones und Kühlschränken über Akkuschrauber bis hin zu medizinischen Geräten und Photovoltaikmodulen. Die zunehmende Kurzlebigkeit und aufwendige Reparaturen der Elektrogeräte führen jedoch zu einem Anstieg der zu entsorgenden Elektro- und Elektronikaltgeräten. Jeder Deutsche produziert rund 10 kg Elektroschrott pro Jahr.

Hier setzt das Reparier-Café an: „Für uns beginnt Nachhaltigkeit hinter der eigenen Haustür. Nämlich dann, wenn Gegenstände länger verwendet werden, statt sie sofort wegzuwerfen.“, so die Initiatorin Doris Klein. „Und der ein oder andere Gegenstand hat ja auch einen sentimentalen Wert.“, ergänzt sie mit Blick auf ein historisches Röhrenradio.

Röhrenradio

Bei einem Besuch im Repair-Cafe konnten sich die FREIEn WÄHLER von Engagement und Fachwissen der dort tätigen Ehrenamtler überzeugen. Mit viel Geduld und Fingerspitzengefühl werden dort alte (und auch nicht ganz so alte) Schätze wieder zum Leben erweckt. Nach dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ werden die Besitzer der Geräte angeleitet, selbst Hand anzulegen. Und viele verlassen das Reparaturcafé stolz und mit einem Erfolgserlebnis. Selbst wenn eine Reparatur mal nicht möglich war, bleibt das gute Gefühl, es zumindest versucht zu haben.

Ein besonderes Anliegen ist es dem Repaircafé auch, jungen Menschen das Reparieren von Geräten nahezubringen. Während früher Reparaturen selbstverständlich waren, wachsen viele Jugendliche heute nicht mehr mit der Erfahrung auf, dass Geräte repariert werden können. Dabei entspricht es dem Zeitgeist, Dinge länger zu nutzen und somit Umwelt und Rohstoffe zu sparen.

Das Repair-Café freut sich über Tüftler als Unterstützung. Auch Spenden in Form von Werkzeug oder Material werden gerne genommen. Unter der Telefonnummer 05621/9695950 können sich diejenigen, die Zeit oder Werkzeug erübrigen können, gerne melden.

Da so großes Engagement auch Unterstützung verdient, haben die FREIEn WÄHLER noch während ihres Besuchs spontan beschlossen, die Internetkosten für ein Jahr zu übernehmen. So können sich die Bastler vor Ort auch Tips und Anleitungen aus dem Internet herunterladen.