Kurhaus – Unsere Stellungnahme zu TOP 11 am 07.03.2022


Herr Stadtverordnetenvorsteher, meine Damen und Herren,


über Jahre hinweg haben die Freien Wähler für den Erhalt des architektonisch einmaligen Kurhauses gekämpft.
Nach unserer Auffassung erfüllt keiner der Investoren die Vorgaben der erstellten Gutachten.
Die im Kurhaus dem Jugendstil nachempfundene Schönheit des Marmorfußbodens, die Rundfenster und die Lichtarkaden des Daches, die die Räume mit Licht durchfluteten, werden wir nie wieder bekommen, wenn wir das alles nicht erhalten. Die räumliche Architektur mit Flur und Empfangsbereich sowie Konferenzräumen, aber auch das Auditorium ist so außerordentlich, dass es geradezu unsere Verpflichtung ist, dies zu erhalten und zu renovieren.
Die gestohlenen oder mutwillig zerstörten Einrichtungen stehen einer Renovierung nicht entgegen, da nach unserer Kenntnis eine vollständige Entkernung notwendig ist. Die Statik ist nach Aussagen von Fachleuten 100 % in Ordnung.
Die Stadtverordnetenversammlung hatte die Verwaltung beauftragt, ein Strategiepapier für die zukünftige Entwicklung unserer Stadt zu erstellen. Drei Gutachten wurden erstellt, und der Erhalt des Kurhauses als zentrale Entwicklungsfläche wurde als unverzichtbar dargestellt.
Das Areal des neuen Kurhauses ist die letzte große Entwicklungsfläche, die für eine zukünftige kurstädtische Entwicklung benutzt werden muss.

Deshalb ist ein Abriss unbedingt zu verhindern, und mit den Investoren muss gesprochen werden, dass diese Räume in ihre Planungen mit einbezogen wird.
Wir bitten deshalb alle Abgeordneten, die Inhalte und Ergebnisse der drei Gutachten zu berücksichtigen. Wir haben viel Geld ausgegeben, und der Rat der Fachleute sollte unbedingt berücksichtigt werden.
Für den Erhalt des Kurhauses hat sich auch ein Förderverein gegründet, bei dem wildunger Bürger ihre Stimme für den Erhalt des Kurhauses erheben. Ich verweise auf einen Zeitungsartikel in der WLZ vom 5.3.2022.
Dies können wir alle nicht einfach unberücksichtigt lassen, sondern es verpflichtet uns, diese Gedanken aufzugreifen.
An dieser Stelle ein Hotel, Stadtvillen oder Seniorenstifte zu errichten, ist einfach zu wenig. Damit vergeben wir eine Chance, der Kur-und Badecharakter unserer Stadt auf Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, ein bleibendes architektonisches Bild zu geben.
Diejenigen von Ihnen, die ungeduldig sind und an dieser Stelle irgendetwas umsetzen lassen, begehen einen Fehler. Die Bäder befinden sich sehr häufig seit der Pandemie in kritischen Situationen. Diese werden nur beherrscht, wenn wir Angebote haben, die modern und zukunftsweisend sind. Dazu haben die Gutachten wichtige Vorgaben gemacht. Diese dürfen sie nicht beiseite schieben, sondern sollten für die Entwicklung unserer Stadt unbedingt berücksichtigt und umgesetzt werden.
So wichtig die finanziellen Belange unserer Stadt sind, so wichtig ist es aber auch, die Gesundheitshistorie unserer Stadt zu stärken.
Wir sind an einem Punkt, der uns verpflichtet das Wort Bad in unserem städtischen Namen zu erhalten.
Wenn man bereit ist Millionen zu investieren, dann müsste es möglich sein, sich diesen Gedanken zu öffnen. Denn wenn die Bad Qualifikation wegfällt, dann zerstört man auch den zukünftigen Belegungsinhalt.

Dr. Hans Schultheis

Leidenschaftlich, auch als Arzt, appelliere ich an alle Bürgerinnen und Bürger, an die Stadtverordnetenversammlung, an den Bürgermeister mit Magistrat und die Stadtverwaltung das neue Kurhaus zu erhalten und in zukünftige Strukturen einzubinden, um in diesem Areal eine herausragende Architektur mit entsprechender Nutzung, wie ich sie dargelegt habe, renoviert und neu entstehen zu lassen.